Station 10: Kuchen, Politik, Café und Wein

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Das Café endlich

Vorläufer für das Café endlich war die Gruppe Grupo Salon e.V. (1980-1994), die an verschiedenen Orten kulturelle Events exklusiv für Frauen veranstaltete.

1988 wurden eigene Räume gefunden. Das Café endlich konnte endlich eröffnen, damals noch in der Peterstraße 36 / Ecke Hütten. Im Untergeschoss fanden regelmäßig Diskos, Kultur- und Politikveranstaltungen statt, im Erdgeschoss befand sich der Cafébetrieb.

Das Café endlich veranstaltete ab 1986 jedes Jahr den Hamburger Frauenball, anfangs im Curio-Haus. Als die Miete dort zu teuer wurde, fand der Frauenball im kühlen aber größeren CCH statt. Der Ball erfreute sich großer und stetig wachsender Beliebtheit. Manche Lesben sahen das Event kritisch, weil sie es als zu „bürgerlich“ empfanden. Prominente Moderatorinnen führten durchs Programm, u.a. Gitte Henning, Marla Glenn, Bettina Böttinger. Es gab eine Tombola, deren Erlös einem Frauenprojekt zu Gute kam, sowie kleine Veranstaltungen im Café endlich finanzierte.

Jedes Jahr veranstaltete das Café endlich Team Dampferfahrten für Frauen auf Alster und Elbe. Und es vergab den Lesberaturpreis. Erste Preisträgerin war die Schriftstellerin Traude Bührmann.

Eingang des letzten Café endlich Standortes

Die Betreiberinnen des Cafés, Karin Wilsdorf und Linda Schlüter, expandierten 1995 und gründeten das Frauenhotel Hanseatin am Dragonerstall 11. Dorthin zog auch das Café endlich um. Politische und kulturelle Veranstaltungen fanden weiterhin statt, frau traf sich aber auch zum gemeinsamen Frauen-Fußball Schauen. Im August 2013 wurde das Café nach 25 Jahren umgewandelt in den endlich-Salon buchbar für Feiern und Veranstaltungen. Die Nachfrage nach einem reinen Frauencafé war gesunken, die Hamburger Gesellschaft war offener geworden und frau konnte sich auch in gemischten Cafés ungestört mit ihrer Freundin treffen und Händchen halten. Das Frauenhotel Hanseatin mit dem endlich-Salon blieb bestehen und gibt es, trotz Corona, bis heute. Der Hamburger Frauenball wurde 2015 in die Frauenballnacht mit DJane Denise Lau umgewandelt und findet in den Mozartsälen statt.


Literatur:

Monika Pater (2020): Grupo Salon, Hamburger Frauenball und Café endlich, in:

Digitales Deutsches Frauenarchiv

https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/themen/grupo-salon-hamburger-frauenball-und-cafe-endlich

Susanne Webel: Wir hören nicht auf, wir ändern nur das Konzept“, Beständig ist nur die Veränderung, Aus dem Café endlich wird nach 25Jahren der endlich Salon, in: Escape Nr. 8, September 2013, S.14

https://frauenorte-hamburg.de/orte


Bildnachweis:

Alle Fotos dieser Seite Annette Falck. Das gemalte Bild vom Innenraum des alten Café endlich ist von Eeva-Maiju Syväys.


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